Modul „Projekt- und problemorientiertes Lernen“ (PPL)

Turnus

Die Veranstaltung erstreckt sich insgesamt über zwei Semester: ein Wintersemester für das Modul „PPL – Einführung“ und ein Sommersemester für das Modul „PPL – Vertiefung“.

Empfohlenes Vorwissen

Modell- und Methodenwissen vor allem aus dem Bereich der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre sowie Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens.

Abstract

Das Projektseminar wendet sich wegen der hohen Anforderungen an eigenständiges Arbeiten im unmittelbaren Austausch mit den kooperierenden Unternehmen sowie aufgrund des erforderlichen Modell- und Methodenwissens vor allem aus dem Bereich der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre in erster Linie an Studierende aus Master-Studiengängen. Im Rahmen der vorhandenen Teilnahmekapazität können jedoch ergänzend auch Studierende aus Bachelor-Studiengängen teilnehmen, wenn sie aufgrund der Bekundung ihres Teilnahmeinteresses eine hohe Befähigung zu eigenständigem Arbeiten sowie entsprechendes Modell- und Methodenwissen erkennen lassen. Es werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, typische Realprobleme der betrieblichen Praxis mit wissenschaftlichen Arbeitstechniken (vor allem begriffliche Strukturierungen, Modelle, Methoden und computergestützte Instrumente) zu identifizieren, zu strukturieren sowie zu einer Problemdiagnose übersichtlich und präzise zusammenzufassen. Darüber hinaus wird auf Teamarbeit und die teaminterne kritische Diskussion der Arbeitsergebnisse großer Wert gelegt. Im Einzelnen werden behandelt (Überblick):

  • Zu Beginn der Lehrveranstaltung findet eine ausführliche Einführungsveranstaltung statt, in der die Studierenden auf die Anforderungen an das problemorientierte Bearbeiten realer betriebswirtschaftlicher Probleme eingestimmt werden.
  • Der Fokus liegt auf dem systematischen Identifizieren von Realproblemen in Unternehmen, auf dem Strukturieren und Priorisieren von Realproblemen sowie auf der Erstellung einer Problemdiagnose als einer kompakten und präzisen Zusammenfassung der vorangehend angesprochenen Aktivitäten.
  • Die Problembearbeitung wird als die Durchführung eines Praxis-Projekts konzeptualisiert.
  • Grundlegende Techniken zur Strukturierung von Projekten mithilfe von Arbeitspaketen und Aktivitäten (Vorgängen) werden vermittelt.
  • Die praktische Benutzung einer Standard-Software (MS Project), die für Zwecke der Ablauf- und Ressourcenplanung von Projekten in der betrieblichen Praxis weit verbreitet ist, wird eingeübt.
  • Die Studierenden beginnen damit, sich in Realprobleme aus Unternehmen der Region, die als Kooperationspartner bei der Moduldurchführung mitwirken, in Teamarbeit inhaltlich einzuarbeiten.
  • Die konkrete, jeweils problembezogene Anwendung von Grundkenntnissen und basalen Fertigkeiten vor allem aus dem Bereich der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre ausführlich trainiert.
  • Die Studierenden entwickeln in Teamarbeit eine kompakte und präzise Problemdiagnose für das Unternehmen, mit dem sie während der Lehrveranstaltung zusammengearbeitet haben, in der Gestalt einer Hausarbeit und einer Präsentation.

Qualifikationsziele

Die Studierenden ...

  • besitzen die Bereitschaft und Fähigkeit, subjektiv neuartige, komplexe und schlecht strukturierte Realprobleme aus der betrieblichen Praxis mit der Hilfe von betriebswirtschaftlichen Modellen, Methoden und computergestützten Instrumenten eigenständig zu identifizieren, zu strukturieren und zu analysieren;
  • sind in der Lage, die erkannten Realprobleme durch eigenständige Analyse der Problemstrukturen in ein breites betriebswirtschaftliches Grundlagenwissen allgemeiner Problemklassen einzuordnen;
  • besitzen die Bereitschaft und Fähigkeit, die eigenen Kenntnisse und Fertigkeiten zur Problemerkennung durch selbstständiges Erschließen der einschlägigen Fachliteratur – einschließlich des Internets und einschließlich unternehmensinterner Dokumente (wie z. B. Unternehmensrichtlinien) – fortzuentwickeln;
  • sind befähigt, erforderliches Wissen zum jeweils bearbeiteten Realproblem, das ihnen aus der einschlägigen Fachliteratur nicht zugänglich ist, z. B. durch Interviews mit Fachexperten aus den kooperierenden Unternehmen sowie durch Plausibilitätserwägungen eigenständig zu ergänzen;
  • besitzen die Integrationsfähigkeit, fachliche Inhalte aus allen Bereichen des betriebswirtschaftlichen Fachstudiums problembezogen zusammenzuführen, um ein Projekt ganzheitlich zu bearbeiten;
  • vermögen es, in Kooperation mit einem Unternehmen eine eigenständige Diagnose der mutmaßlichen Realprobleme des Unternehmens im jeweils aktuellen Situationskontext durchzuführen;
  • verstehen es, ihre eigenen Vorschläge zur Bearbeitung einer Problemstellung in einem Team mit Argumenten zu begründen und in einem diskursiven Prozess – unter Respektierung konfliktionärer Argumente – eine allseits akzeptierte Teamentscheidung herbeizuführen;
  • sind in der Lage, mit Fachexpert(inn)en und Führungskräften aus den kooperierenden Unternehmen zwecks Analyse der jeweils zu bearbeitenden Realprobleme in einer Weise zu kommunizieren, dass sie von Praktikern als fachlich und sozial kompetente Gesprächspartner(innen) akzeptiert werden;
  • kennen die Bedeutung von unterschiedlichen Präsentationsformen und -medien für die zielgruppengerechte Präsentation von Problemdiagnosen;
  • sind befähigt, ihre eigenen Vorstellungen zur Problemdiagnose vor einem fachkundigen und kritischen Auditorium – vor allem auch „Praktikern“ – professionell zu präsentieren sowie in einer kritischen Diskussion sowohl sozial adäquat als auch rhetorisch überzeugend und selbstbewusst zu verteidigen;
  • sind in der Lage, sich bei der Bearbeitung komplexer Probleme auf wesentliche Facetten einer Problemdiagnose zu fokussieren, um vorgegebene, rigide Einschränkungen des Umfangs der Modulprüfung (Hausarbeiten: maximal 5 Seiten, Präsentationen: maximal 30 Minuten) einzuhalten.